Hinter dem Konzept dieses Ateliers für Mode + Kunst steckt die Idee, einen Raum zu schaffen, in dem Kleidungsstücke und Kunstobjekte so interagieren dass alles, was ausgestellt wird, als eine Art Gesamtkunstwerk zu geniessen ist. Das „museale" Ausstellungskonzept besteht darin, dass die ganzen Objekte durch ein einheitliches Thema miteinander verbunden sind, zumeist aus der Kunst gezogen. Von aussen ist es nicht unbedingt sofort zu erkennen, was in dem Raum passiert: ist es ein Modeladen, eine Kunstgalerie, oder noch etwas anderes?
Das Spannende an diesem Konzept ist dass wer den Raum betritt und primär an den Kleidern interessiert ist, plötzlich um sich etwas anderes entdeckt, sein Blick wird von anderen „Attraktionen" gelenkt: hier hängen Bilder an den Wänden, da stehen Skulpturen auf dem Boden – und, schau an … diese Kunstobjekte hängen oder stehen nicht zufällig hier und da, wie reiner Schmuck: sie hängen mit den Kleidern zusammen, sie sind mit ihnen intim verwandt: gleiche Farbtöne, gleiche Struktur, gleiche Motive, gleiches Konzept. Ob die Fäden der Skulpturen, die Schattierungen der gemalten Skizzen oder die Formen und Linien der Figuren, alles ist in den Kleidern wieder zu erkennen – und umgekehrt.
Wer wiederum auf die Kleider schaut, kann sie auch als Ausstellungsstücke betrachten, oder sie anfassen … und anprobieren. Wer aber schon von aussen auf die exponierte Kunst aufmerksam wird und die Kleider eher ausser acht lässt, wird sich beim Betreten des Raums wie der Besucher einer Kunstgalerie fühlen. Die Mode ist hier nur für die Damen, die Kunst aber für alle …
So gewinnt der Begriff Kollektion ihren ursprünglichen und eigentlichen Sinn zurück: eine Sammlung, ein in sich geschlossenes und zusammenhängendes Ensemble von Mode+Kunst-Stücken, die entworfen, produziert, ausgestellt, geschaut, berührt, getragen, erlebt und eben gesammelt werden können.
So wird aus dem so konzipierten Gesamtkunstwerk ein visuelles, ästhetisches und haptisches Erlebnis, das gewiss nicht im Raum des Atelier zu Ende geht: das Erlebnis kann Sie nachhause begleiten, wo Sie Ihren Raum selbst mit einem Bild oder einer Skulptur verwandeln können, und was zum Anziehen ist … tragen Sie sowieso überall wo Sie unterwegs sind.
Die Kleidung, aus nachhaltigen und hochqualitativen Stoffen, ist generell nicht saisonal, sondern für jede Jahreszeit geeignet: was im Sommer tragbar ist, bleibt es auch im Winter, und umgekehrt: das gilt für ein kurzärmeliges Kleid, das die „erste Schicht" bildet, sowie für ein Unterziehpullover.

Bilder, Skulptur, Photografie, Kleidung, Modegestaltung und Realisation, Raumgestaltung und Realisation,
Idee:

Anna Nickel